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Liebe Kletterer,
Wir freuen uns, dass es nun möglich ist, unsere Kletterrouten im Internet wieder vorzuschlagen. Das öffentliche
Zusammentreffen am Samstag, den 7.5.2016 im SAT Arco hat neue Perspektiven eröffnet, wie wir die Routen für
die Zukunft in einem guten Zustand erhalten können, so dass wir sie auch guten Gewissens empfehlen können.
Heinz Grill erinnerte sich an diesem Abend, wie alles begonnen hatte und sagte, Ivo Rabanser sei „schuld“ an
allem, denn er habe ihm vor etwa 10 Jahren vorgeschlagen, Kletterrouten zu eröffnen und gesagt, es sei noch
viel Platz im Sarcatal dafür. Nachdem die eigenen alpinen Touren keine Wiederholung fanden, weil sie zu
anspruchsvoll waren und die sportlichen Touren für Heinz Grill und uns zu schwer waren, entstand der Gedanke,
Routen im mittleren Schwierigkeitsgrad zu eröffnen. Es zeigte sich jedoch, dass die noch freien Wandzonen etwa
an der Parete San Paolo durch viel Bewuchs und brüchige Passagen unterbrochen waren und keine
zusammenhängenden Linien anboten. Einige Kreativität war gefragt, um hier neue
Führen dem Berg abzuringen oder besser gesagt, sie in den Berg hinein zu gestalten.
Neben der Idee, leichtere Routen zu schaffen war auch das Erleben der Formen ein
wesentlicher Gedanke. Eine Platte, eine Verschneidung, ein Kamin oder ein Überhang
sind in ihren Formen sehr verschieden. Die steile, großflächige Platte erlebt der Kletterer
mehr als Fläche von außen und sie erfordert ein vertikales Aufrichten in der Wirbelsäule,
während ihn die gegenüberliegenden Wände eines Kamins eng umschließen und mehr
Bewegungen mit Gegendruck verlangen. Ebenso kann man die runden Formen eines
Griffes oder die längliche Form einer Leiste erleben. Auch der Mensch hat Formen.
Formen wirken auf den Menschen, sie wirken bis in seine sozialen Verhältnisse hinein
formend auf ihn. Das Formerleben entschwindet aber, wenn Laub, Erde, Gras oder
Gebüsch sich zwischen Kletterer und Fels befinden, so wie man die Formen in einem
Zimmer nicht mehr erleben kann, wenn es sehr unaufgeräumt ist.
Fabrizio Minori, der den Abend moderiert hatte, schlug kurzerhand vor, einen Tag im Jahr zu planen, an dem sich
viele Kletterer treffen und die Routen gemeinsam von Gras, Erde und Laub reinigen. Heinz Grill ergänzte diesen
Vorschlag mit dem Gedanken, dass schon die Aufmerksamkeit der Kletterer für die Formen, den Fels und die
Beeinträchtigung durch die Verschmutzung eine positive Wirkung auf die Sauberkeit der Touren und auch auf die
Wiederholer habe. Mit der Aufmerksamkeit entstehe schon eine Art stille Zusammenarbeit zum Erhalt der Routen.
Der Abend endete mit einem Ausblick auf einen weiteren Austausch zu den zentralen Themen Freiheit, Sicherheit
und Verantwortung am Berg und allgemein im Leben.
Wir bedanken uns sehr für die ausgedrückte Wertschätzung und möchten einige Routen besonders empfehlen:
Wir wünschen Euch schöne Klettertouren
Franz Heiß und Florian Kluckner
Der Kletterer erlebt die Form des
Daches. Via Selene 6° Seillänge.
Eine neue Tour:
Via Linda, VI (VI-/A0)
Eine leichtere Tour:
Lo spigolo nascosto, IV+
Eine kürzlich gereinigte Tour:
Il luogo degli essere brutti
VII-, (VI / A0)
Eine empfehlenswerte, wenig
begangene Tour:
Lo Scansafatica VII-, (VI / A0)
Eine Tour mit Verbesserungen:
La fiamma VI+ (VI+/ A0)